Patientenbericht von Myrta Töngi, operiert 29. Oktober 2010 – Bericht vom Mittwoch, 08. Dezember 2010

Patientenbericht von Myrta Töngi, operiert 29. Oktober 2010 – Bericht vom Mittwoch, 08. Dezember 2010

Schon länger hatte ich mich mit dem Gedanken befasst, meine Augen lasern zu lassen, weil ich keine Brillenträgerin bin und wusste, dass das Linsentragen nach so vielen Jahren irgendwann Probleme verursachen könnte. Mein Optiker äusserte sich skeptisch und gab zu bedenken, dass von Fall zu Fall mit trockenen Augen zu rechnen sei. Irgendwann kam dann meine Freundin, die bereits die Linsen nicht mehr vertrug und auf Brille ausweichen musste, mit dem Thema Lasern. Wir recherchierten im Internet und entschieden uns für Istanbul, weil dort täglich operiert wird im Gegensatz zur Schweiz und der Preisunterschied beträchtlich ist. Bevor wir uns anmeldeten, machten wir den Voruntersuch, um sicher zu gehen, nicht ohne OP wieder nach Hause geschickt zu werden. Wir wollten einen Vertragspartner in der Schweiz mit dem Zusatz der Nachkontrolle in der Nähe unseres Wohnortes, weshalb die Wahl auf Swisslasik gefallen ist und uns die Reise organisiert hat. Zwei Wochen zuvor musste ich für die Operation dann meine Linsen gegen die Brille tauschen, was mir äusserst schwer fiel, weil sich meine Augen nicht auf die Brille umstellten. Am Flughafen wurden wir von unserem Betreuer, der ein einwandfreies Deutsch sprach, abgeholt und zum Hotel gefahren. Am nächsten Vormittag begleitete er uns zu Fuss zur Klinik für die Vorunter-suchungen. Der behandelnde Arzt teilte mir mit, dass sich meine Sehbeeinträchtigung in der Nacht nicht korrigieren lasse und ich aufgrund meines Alters damit rechnen müsse, dass sich nach der Operation rasch die Altersweitsichtigkeit einstellen könnte. Meine Kurzsichtigkeit lasse sich zu 100 % korrigieren und er versprach mir, dass ich nach der OP mit dem Resultat zufrieden sein werde. Ich hatte Vertrauen zu ihm, weil er eine Ruhe ausstrahlte und genau informierte, was realisierbar war und was nicht. Für die Operation sind wir dann am Nachmittag mit dem Team in eine top moderne Klinik etwas ausserhalb gefahren worden, weil an dem Tag der Nationalfeiertag war und der Strom für das Lasergerät nicht ausreichte. Dort angekommen bekamen wir eine Pille zur Beruhigung verabreicht. Ich blieb ruhig und hatte auch keine Angst vor der OP. Als letzte kam ich dann an die Reihe. Der Betreuer war während der Operation ebenfalls anwesend und gab die Instruktionen. Das Lasergerät ist absolut identisch mit den Geräten hierzulande. Die OP selber verlief reibungslos und dadurch, dass ich mich absolut nicht bewegen durfte und den grünen Punkt im Lasergerät fixieren musste, bekam ich ausser der Flüssigkeit im Auge, nicht all zu viel mit. Es wurde auch sehr zügig gearbeitet, das Auge abgedeckt und schon kam das zweite Auge dran. Nach kaum zehn Minuten war alles vorbei und dann beim Aufstehen reagierte mein Körper erstaunlicherweise. Ich wurde bleich und hatte als einzige der Gruppe grosse Mühe mit dem Gleichgewicht beim Hinausgehen zum Auto. Meine Augen schmerzten, es blendete mich trotz Sonnenbrille stark und ich wollte in dem Moment nur noch ins Bett. Im Hotel angekommen bestellte meine Freundin den Zimmerservice und liess sich was zu Essen und eine Flasche Wein kommen, wo hingegen ich ausser liegen zu gar nichts fähig war. Nach vier Stunden liess der Schmerz nach und mein Zustand besserte sich zusehends. Schon am nächsten Morgen konnte ich bereits deutlich alles erkennen. Mit Sonnenbrille setzte ich mich an den Frühstückstisch und war überglücklich, in die Ferne sehen zu können. Meine anfangs extrem starke Lichtempfind-lichkeit liess aber nach nur zwei Tagen merklich nach. Bei der Nachuntersuchung bestätigte mir mein Arzt bereits meine volle Sehkraft. Auch mit dem Resultat der anderen 5 Operierten war er zufrieden. Es sind inzwischen vier Wochen her und ich realisiere meine neu gewonnene Lebensqualität. Die ersten Tage lag ich noch nachts wach im Bett und erschrak, weil ich aus Gewohnheit glaubte, mal wieder die Linsen vergessen zu haben, rauszunehmen, so wie das früher oftmals geschah. Ich habe weder rote noch trockene Augen, einzig die Augen zu reiben, das geht noch gar nicht. Meiner Schlusskontrolle in ein paar Tagen sehe ich daher bedenkenlos entgegen. Ich kann jeden nur ermuntern, sich die Augen lasern zu lassen. Es lohnt sich. Sich absolut nicht wegen den Schmerzen abhalten lassen, denn jeder reagiert anders und nach ein paar Stunden ist der Spuk eh wieder vorbei. Ich wünsche mir sehr, dass mir meine Augen noch etwas Zeit lassen, bis ich für das Lesen der Zeitung eine Brille tragen muss.